
Huch, was ist das denn? Harald hat es nach Norden verschlagen und kommt aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: Selten sei er einen Weg gelaufen, der soooo eindrucksvoll, soooo abwechslungsreich und sooooo wohltuend sei wie der Fördesteig – das muss ja etwas ganz besonderes sein!
Der vom Nabu 2015 ins Leben gerufene Fördesteig ist das deutsche Gegenüber zum recht bekannten Gendarmstien (Gendarmenpfad) auf der dänischen Seite der Flensburger Förde. Wer das noch nicht verorten kann: Die Förde ist eine schmale Meeresbucht der Ostsee direkt an der dänischen Grenze.
Der Weg von der „Schusterkate“ (Grenzübergang) bis nach Maasholm oder Kappeln verläuft durch Bachtäler, über Steilküsten, durch Wälder und über Wiesen und Felder, aber auch durch Orte wie Flensburg und Glücksburg und zahlreiche sympathische Dörfer.
Die Strecke eignet sich hervorragend zur Erholung und zum völligen Entschleunigen; und wenn ihr euch keine 30 Kilometer am Tag vornehmt, ist sie auch keine echte Anstrengung … so hat sich Harald täglich zwischen 10 und 16 km „unter die Schuhe“ genommen und auch die im Wanderführer beschriebenen Varianten voll ausgekostet.
Jeder Tagesabschnitt bietet neue Überraschungen, die Wegführung spannend und sehr, sehr abwechslungsreich. Achtung – passt auf bei den Passagen unmittelbar an der Wasserkante oder am Strand. Bei Hochwasser sind einige Stellen schlecht bis gar nicht begehbar, in solchen Fällen gibt es jedoch hervorragend ausgewählte Streckenvarianten.
Wer die Natur liebt, wird begeistert sein: Verträumte kleine Strände laden zum (täglichen) Baden ein, unzählige Wasservögel und Robustrinder sagen hallo und mehrere Naturschutzgebiete und Moore liegen am Wegesrand. Ein „Must have“ für unterwegs ist auf jeden Fall das Badezeug; wer mag, kann sogar hier und da ohne Kleidung ins kühle Nass springen und sich erfrischen, denn die meisten Strände, an denen Harald vorbeigekommen ist, waren beinahe oder völlig menschenleer.
Es wäre aber natürlich keine echte Wanderung für Harald, wenn es nicht auch etwas zu den Bäumen und Wäldern zu sagen gäbe: Ausgedehnte Laubwälder mit tollem Baumbestand (vorwiegend Rotbuchen, Eschen, Ahorn und Eichen), aus denen man – phänomenal! – heraustritt, nur um sich unmittelbar am Wasser und Strand wiederzufinden, machten selbst unseren Baumpfleger sprachlos.

Checkliste: Wandern haben wir, Entspannen auf jeden Fall, was fehlt noch für „Hamel wandert“? Natürlich das Genießen! Hierzu trägt die allgegenwärtige Fischküche des Nordens bei, die auf zahlreichen Einkehrmöglichkeiten entlang der Strecke ausgiebig genossen werden kann.
Harald jedenfalls hat sich spontan in Land und (überaus freundliche) Leute verliebt. Wenn ihr demnächst entlang verwunschener Wanderpfade im Bergischen den Gruß „Moin moin“ hört, wisst ihr Bescheid … vielleicht nimmt euch Harald im nächsten Jahr mit in den Norden?